Die Einladung stieß auf hohe Resonanz, denn in Frankenhofen werden insgesamt 17 Schüler im instrumentalen Bereich und in musikalischer Früherziehung ausgebildet.
"Auf geht's zur Schnupperprobe" war der Aufruf des Vorsitzenden Karl-Heinz Schilcker und des musikalischen Leiters der Blaskapelle Frankenhofen, Friedrich Wörrlein, überschrieben. Mit der Einladung solten Jugendliche und Eltern dazu animiert werden, sich für Musik zu interessieren.
Musik steht in Frankenhofen schon seit Jahrzehnten an der Spitze der dörflichen Freizeitgestaltung, denn vor fast einem Jahrhundert wurde die Blaskapelle gegründet. Anfang der 1920er Jahre klangen die ersten Tenorhörner, Trompeten und Posaunen im Gottesdienst und beim Dorftanz, und die Leidenschaft für die Musik ist den Frankenhöfern geblieben.
Deshalb plant der Vorstand zu Pfingsten ein kleines Musikfest im 270 Einwohner zählenden Weiltinger Ortsteil. "Blasmusik von damals bis heute" hat sich das Vorstandsteam als Motto des Musikfestes gegeben. Und unter "heute" werden auch die jungen Nachwuchs-Musikschüler eine Einlage spielen.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Neun Kinder haben die musikalische Grundausbildung bei Veronika Kreß begonnen und lernen Töne, die Klangfarben und das Gespür für Musik. Spielerisch und in ganz einfachen Schritten wird bei den Kindern das Interesse für die Musik geweckt.
Vor ganz anderen Herausforderungen stehen die acht regulären Musikschüler, die von Musiklehrer Dietmar Alberter betreut werden. Alberter hat sechs Anfänger in den Reihen und fängt bei "Null" an. Zwei der Musikschüler sind aber bereits schon so weit, so Alberter, nach den ersten Probenstunden, dass demnächst das so genannte D1- Abzeichen angepeilt werden kann. Die Schüler lernen den Probenablauf einer Musikstunde, die Zusammensetzung einer Kapelle, welche Instrumente für welche Musikstücke geeignet sind und freilich das Spielen auf einem Instrument.
Mit Beginn des nächsten Schuljahres soll der Unterricht nach Möglichkeit unter dem Dach der Verbund-Musikschule Dinkelsbühl-Feuchtwangen-Herrieden-Wassertrüdingen stattfinden. Bislang hat man den Dorfstadl als Probenraum zur Verfügung, was auch unter den Fittichen des Musikschulverbands so bleiben könnte, auch wenn die Gruppen dem Musikschulstandort Wassertrüdingen zugeordnet wären. Die Musiklehrer kommen zum unterricht in den Dorfstadel nach Frankenhofen. Dies spare unnütze Wege und Zeit, was wiederum den Schülern zugute komme, wurde erläutert. Vorstand Schlicker war mit dieser Lösung absolut zufrieden.
An kooperativen Lösungen, junge Leute fürs Musizieren zu begeistern, mangelt es demnach offenbar nicht. Wesentlich strenger waren da die Aufnahemodalitäten früherer Jahre. Jedem unbescholtenen Bürger über 17 Jahren, so stand in einer Chronik aus den Gründungsjahren zu lesen, konnte nach einmonatiger Probe und Nachweis musikalischer Kenntnisse die Aufnahme gewährt werden. Heutzutage freut sich das 25-köpfige Frankenhofener Blasmusikensemble übermöglichst viel musikinteressierten Nachwuchs - und auch auf das Musikfest in Frankenhofen an den Pfingstfeiertagen mit dem ersten Auftritt der Jungmusiker.
Auszüge mit Abänderungen aus der Fränkischen Landeszeitung vom 31.März/1. April 2012